Radreise 2004

Stuttgart – Passau 480 km

Los gehts!Endlich geht es los! Nach langer Vorbereitung und mit einer Verspätung von einem Tag starten Patrick und ich endlich unsere große Tour. Eva, Anja und Hannah winken während wir wackelig die Nordbahnhostrasse hinauffahren. Wir sind in großer Aufbruchstimmung und können es nicht fassen dass es nun losgeht. Wir gewinnen schnell Sicherheit auf den schweren Rädern. Das denken wir zumindestens, bis Patrick nach 30 km stürzt. Es passiert zum Glück nichts doch wir sind gewarnt vorsichtiger zu fahren. Ein „Fahrradlastwagen” steuert sich eben doch nicht so leicht!
Wir kämpfen uns durch bis Aalen. Von hier begleitet uns Martin 2 Tage. Der Albaufstieg verlangt uns alles ab und wir sind total geschafft als wir endlich den kleinen Campingplatz bei Ebnet am Flugplatz erreichen. Bernd, Anja und Steffi kommen vorbei.
Am nächsten Tag geht es auf der Alb entlang, dann hinunter an die Donau. Dort gibt es zum Glück nur wenige Steigungen, denn unsere Muskeln sind noch steif vom Vortag. Nach 112 km und einem Platten (Martin) sind wir in Neuburg an der Donau.
Der berüchtigte 3. Tag! Wir übertreffen uns in Beschreibungen unserer körperlichen Verschleißerscheinungen und Gebrechen. Die Oberschenkel sind verspannt, die Waden ziehen, die Rücken schmerzen und unsere Ärsche sind taub (das als kurze Zusammenfassung). Weil wir am nächsten Tag in Passau sein wollen haben wir als Ziel Passau in 2 Tagen zu erreichen. Am Anfang sieht es nicht so aus, als ob wir das schaffen. Wir trödeln herum, fahren lustlos ab und halten an jedem Baum. Martin verabschieden wir in Ingolstadt. Zu zweit geht es dann auch nicht schneller weiter. Wir verfahren uns und müssen das Gepäck abschnallen um die Räder steile Treppen hinauf und hinunter tragen zu können. Besonders der Anhänger macht dabei Probleme. Später schlafen wir bei der Mittagspause an der Donau ein.
Der Nachmittag zieht sich. Es ist verdammt heiß und etwas abseits der Donau bei Kehlheim (wir haben mal wieder aus Versehen den Donauradweg verlassen) ist es ganz schön bergig.
Eigentlich wollten wir weiter als Regensburg doch das schaffen wir nicht mehr, auch wenn es gegen Abend besser rollt. Wir übernachten auf einem dieser teuren, spießigen Campingplätzen mit allem Schnickschnack. Dafür ist Regensburg umso schöner, besonders weil Brückenfest ist. Dort hauen wir uns den Bauch voll, schauen an einem türkischen Imbiss das Endspiel der EM und erleben noch ein pompöses Feuerwerk.
Wir wollen an diesem Tag auf jeden Fall bis Passau kommen und stehen deshalb früh auf. Um 9 Uhr eine Stunde früher als sonst sind wir auf dem Rad. Wir rechnen mit 120 km bis Passau, doch als wir schon ca. 10 km gefahren sind, kommt ein Schild: Passau 140 km. Damit haben wir dann doch nicht gerechnet! Trotz der Hitze gönnen wir uns nur kurze Pausen. Wir kommen gut vorwärts und versuchen bei 80km nicht daran zu denken dass das gerade die gute Hälfte ist! Um 8 Uhr sind wir endlich in Passau und werden von Birgit und Ariane herzlich empfangen. Es wird ein lustiger Abend mit viel lecker Spaghetti und Wein. Danke noch mal für Alles!

Passau - Wien 231 km

Passau - Klosterneuburg (bei Wien) 330 Km Nach der Monsteretappe beschließen wir etwas auszuruhen und fahren in Passau nach einem ausgedehnten Frühstück und nach einigen Erledigungen - Patrick holt sich noch eine neue Sattelstütze und bei mir waren einige Speichen locker die angezogen werden mussten - erst um 1.30 Uhr los. Das Radeln ist anstrengend und besonders Patrick kämpft mit Knieschmerzen. Wir fahren an diesem Tag 85 km und sind kurz vor Linz. Die Strecke ist hier am Donauradweg wunderbar ausgeschildert und so kann man sich allein auf das Radfahren und die Umgebung konzentrieren.
Wir übernachten auf einem Campingplatz bei dem die Toilettenstandards nahe der Rumänischen sind. Am nächsten Tag bläst uns ein konstant heftiger Wind ins Gesicht und wir müssen kämpfen überhaupt mit 15 km/h vorwärts zu kommen. Erstaunlicherweise schaffen wir dennoch eine recht beachtliche Strecke. Mittags halten wir zum ersten Mal die Füße ins Wasser als wir an einem schönen Donaustrand rast machen. Es dämmert schon als wir kurz vor Melk einen kleinen Campingplatz finden. Nachdem wir an diesem Tag um sieben Uhr aufgestanden sind, kommen wir diesmal recht früh los. Mittlerweile haben wir schon einige Routine beim Packen und Zeltabbauen, sodass wir keine unnötige Zeit vertrödeln. Dafür verlieren wir umso mehr Zeit in einem Fahrradladen der eigentlich kein richtiger ist sondern in einem Baumarkt integriert ist. Patrick will sich eine neue Tretkurbel einbauen lassen weil seine Uralte nicht mehr rund läuft. Ich warte draußen während sich drinnen ein größeres Drama abspielt. Statt der versprochenen Shimano Kurbel wird Patrick eine wie wir sie nennen "Chinatech"- Kurbel eingebaut. Das Ganze dauert dann auch noch viel länger als versprochen. Wir protestieren - vielleicht zu halbherzig - und zahlen am Ende zähneknirschend nachdem sich die Leute dort sehr uneinsichtig gezeigt haben. Wir radeln wütend weiter.
Los gehts! Mittags kommt richtig die Sonne raus und es wird wahnsinnig heiß. Wir kühlen uns bei unserer Rast in der Donau ab, aber zum richtig schwimmen ist es uns eindeutig zu kalt. Nach drei Minuten sind wir wieder draußen. Wie fast jeden Tag erreichen wir unser Ziel Klosterneuburg kurz vor Wie relativ spät und sind erst gegen 20 Uhr auf dem Campingplatz. Wahnsinn, vor 7 Tagen sind wir los und haben schon mehr als 800 Km hinter uns. Wir sind etwas stolz auf uns ;)

Wien (Klosterneuburg) – Budapest: (346 km)

Der Morgen beginnt trübe und regnerisch. Eigentlich ist es kein Wetter um aufzustehen... Unauffällig schleichen wir uns vom Zeltplatz Klosterneuburg und sparen uns dadurch ein bisschen Kleingeld für die österreichische Hauptstadt. Als wir das Ortsschild erreichen sind wir ein wenig stolz auf das erreichte, obwohl es nur ein kleiner Teil unserer Reise ist, aber immerhin! Nachdem wir die Räder und unser Gepäck am Bahnhof eingeschlossen haben, bummeln wir durch die Innenstadt. Die Wiener Melange und ein Stück Sacher Torte darf natürlich auch nicht fehlen. Wir brechen erst um 15 Uhr Richtung Bratislava auf. Der Berufsverkehr in Wien trägt ebenfalls dazu bei, dass wir lange brauchen bis wir wieder auf dem Donauradweg sind. Zur Stärkung bestellen wir gleich in einem Ausflugslokal Tiroler Geröstl und Schnitzel mit Kartoffelsalat und dann geht es wirklich los. Der Weg nach Bratislava erweist sich trotz Rückenwind-Unterstützung als länger als gedacht. Es fängt bereits an zu dämmern, als wir uns der slowakischen Grenze nähern. Da es in dieser Gegend keine Campingplätze gibt, müssen wir auf jeden Fall Bratislava erreichen. Wir überqueren die Grenze erst um halb zehn abends. Immerhin werden wir zügig durchgewunken. Bis Bratislava sind es noch 6 km, doch die Stadt ist in Sichtweite! Wir erreichen Bratislava zur besten Ausgehzeit. Die Strassen und Gassen der Innenstadt sind voll und mit Cafes und Restaurants gesäumt. Die Stadt scheint zu pulsieren. Wir kommen uns etwas deplaziert vor mit unserer Radreisemontur und sind es wohl auch... Der Campingplatz liegt außerhalb der Stadt und so fragen wir Passanten nach einer bezahlbaren (Hotels kosten 80 EUR und mehr) Unterkunft. Sowohl das Backpackers Hotel, als auch ein Studentenwohnheim sind ausgebucht. Deshalb stehen wir um Mitternacht irgendwo vor einem Studentenwohnheim, sind müde und wissen nicht wohin. Nachdem wir auch im gegenüberliegenden Wohnheim abgewiesen werden, überlegen wir ernsthaft weiter zu fahren. Doch schließlich hilft uns ein tschechisches Pärchen. Dank des Kommunikationsvorteils (unser slowakisch ist über „Pivo“ noch nicht hinausgekommen) organisieren sie uns ein spartanisches Zimmer in dem Wohnheim. Glücklich und todmüde fallen wir in die Betten. Los gehts!
Wir beschließen, nach der mühsamen Zimmersuche einen Ruhetag in Bratislava einzulegen. So haben wir etwas Zeit die Stadt anzuschauen. Lebensmittel sind hier für uns sehr billig und wir wundern uns, dass so nah hinter der österreichischen Grenze der Wert unserer Euronen deutlich gestiegen ist. Abends gehen wir mit Pawl und Pawla etwas trinken, die uns das Zimmer organisiert haben.
Früh am Morgen machen wir uns auf den Weg in die Grenzstadt Komarno (ung.: Komarom). Nach etwas Suchen finden wir tatsächlich den weiteren Donauradweg, doch wir verlieren in wieder. Der Weg endet plötzlich an einer Schranke. In einem sehr einfachen „Biergarten“ (mit weidenden Ziegen und ähnlichem) fragen wir zwei Leute nach dem Weg. Sie sind sehr hilfsbereit, erklären uns den Weg und fragen uns ob wir ein Bier möchten. Natürlich, ein Frühschoppen hat noch niemandem geschadet. Als wir aufbrechen wird extra für uns die Schranke geöffnet und wir radeln beschwingt weiter. Zurück auf dem Damm entlang der Donau fahren wir auf perfekt asphaltiertem Untergrund. Zusätzlich treibt uns kräftiger Rückenwind vorwärts. Trotz unserer schweren Räder fliegen wir mit 25 bis 27 km/h an der Donau entlang. Dadurch kommen wir schnell vorwärts. Nachmittags treibt uns der Hunger in ein ungarisches Restaurant in einem kleinen slowakischen Dorf. In der südlichen Slowakei wohnen überwiegend ungarischstämmige Menschen und so sind meine Sprachkenntnisse von Vorteil. Wir essen eine Suppe mit Nudeln und Rindfleisch und herrliche Pfannkuchen mit Aprikosenmarmelade. Zusammen kostet uns der „Imbiss“ 3 Euro. Wir sind begeistert! Abends überqueren wir die Grenze nach Ungarn und sind in Komarom. Der Campingplatz bietet ein Thermalbad und so entspannen wir unsere Beine im warmen Wasser und lassen den Abend gemütlich ausklingen.
Heute die letzte Etappe bis Budapest! Wir radeln zurück von der ungarischen auf die slowakische Seite der Donau damit wir unsere übrigen slow. Kronen ausgeben können. Außerdem ist es dort wesentlich billiger.
Etwas mühsam geht es auf kiesigen Dammwegen an der Donau entlang die hier so schön wie selten zuvor ist: Ein breiter, träger Strom mit Windungen und Seitenarmen und unberührten Ufern. Wir sind die Einzigen weit und breit und sehen Störche und andere seltene Vögel. Fasziniert stehen wir an einem Donaustrand und blicken auf das in der Sonne glitzernde Wasser. Obwohl wir auf der slowakischen Seite sind sprechen die meisten Menschen hier ungarisch was Patrick sehr erfreut und einiges wesentlich erleichtert. Mittags essen wir in einem kleinen Restaurant an der Strasse Bohnensuppe, dann Schnitzel mit Pommes, dazu trinken wir ein Bier. Macht zusammen für uns beide 4,50 Euro, klar oder? Die ungarischen Grenzer die wir dort antreffen scheinen die Vorzüge auch zu kennen. Mich wundert nur dass sie bewaffnet auf der slowakischen Seite sein dürfen. Wahrscheinlich ist eben doch schon einiges hier wesentlich lockerer als in Deutschland. Wir können das alles nicht ganz fassen. So nah an Deutschland bzw. noch näher an Österreich und doch schon so fern und anders.
Weil wir nicht die endlosen Schleifen der Donau fahren wollen entscheiden wir uns Mittags für die sportliche Route über die Berge von Esztergom nach Budapest. Knapp 40 Kilometer sind das, doch diese Kilometer haben es in sich: Am Anfang ist die Steigung noch moderat und wir fahren mit 15 km/h aufwärts doch dann beginnen Serpentinen. Wir werden immer langsamer und sind nach ein paar Kilometern schon komplett nass geschwitzt. Mit 8-10 km/h kämpfen wir uns weiter. Der Anstieg wird zu einer Tortur und einem richtigen "Härtetest" für die Karpaten. Irgendwann nach 10 km fallen wir auseinander damit jeder sein eigenes Tempo fahren kann. Nach jeder Kurve die Hoffnung das Ende der Steigung könnte kommen, doch die Strasse windet sich weiter hoch durch den lichten Buchenwald dem wir in diesem Momenten keine Aufmerksamkeit widmen können. Erschwerend ist die Strasse von Schlaglöchern übersäht so dass der Blick starr auf die Strasse gerichtet ist. Nach 15 km haben wir es endlich geschafft. Wir verschnaufen und sind glücklich dass wir es ohne Absteigen und Schieben geschafft haben. Obwohl die Strasse nach Budapest in Tal abzweigt, fahren wir noch 1 km bergabauf um in Dobogokö die tolle Aussicht auf die Donau zu genießen die uns bis dahin verwehrt war (siehe Bild). Danach geht es in rasantem Tempo bergab. Anstrengend wird es dann noch mal durch Budapest. Hier merken wir erst dass uns die Steigung alles abverlangt hat. Wir sind mit unseren Kräften am Ende als wir die Wohnung von Patricks Tante erreichen. Doch jetzt warten zwei erholsamere Tage auf uns! Am 15.7. soll es dann weiter gehen Richtung Rumänien.

Budapest - Arad 333 km

Los gehts! Nach 2 Tagen Ruhepause in Budapest in denen wir uns ausgeruht, gut und viel gegessen und im Szecheny-Bad unsere Muskeln gelockert haben geht es wieder los. Patricks Tante verabschiedet uns herzlich und dann sind wir wieder unterwegs. Entgegen den Wettervorhersagen ist es bedeckt und recht kühl. Die fahrt durch Budapest wird zur reinsten Hölle. Da es natürlich keine Radwege gibt kämpfen wir uns zunächst durch Blechlawinen um dann auf breiten Ausfallstrassen von einem LKW nach dem anderen überholt zu werden. Instinktiv versucht man möglichst weit rechts zu fahren, doch die Strassen sind mit Schlaglöchern reich gesegnet und es gibt gigantische Spurrillen.
Nach 25 km passieren wir dann endlich die Stadtgrenze. Danach wird es überraschend schnell ländlich und auch ärmlich. Wir fahren auf kleinen Strassen durch Dörfer mit ungeteerten Strassen auf denen dreckige Kinder spielen und uns Köter hinterher rennen. Der Unterschied zu Budapest ist erschreckend. Ein Stück müssen wir noch Illegalerweise auf einer großen Straße fahren, dann wechseln wir auf eine kleine unbefahrene Strasse.
Die Distanz zwischen den Dörfern ist recht groß was etwas ungewohnt ist wenn man an die Verhältnisse in Deutschland gewöhnt ist. Obwohl wir mittlerweile keine Radshirts mehr tragen und normale Shorts über unseren Radhosen, damit wir nicht gar so außerirdisch aussehen steht das Leben immer still wenn wir durch ein Dorf radeln. Alle schauen uns hinterher, manchmal schweigend, manchmal grüßend; viele Kinder winken auch. Kurz vor Kecskemet geht die Strasse noch ein kurzes Stück richtig durch die Puszta. Hier gibt es nur Grasland und Buschland, eigentlich ein perfekter Platz zum wild campen! Wir fahren aber noch weiter bis Kecskemet und weil wir abends noch weggehen wollen. Das erweist sich aber als ein großer Flopp, da am Donnerstag anscheint niemand in Kecskemet in der Kneipe sitzen will....Wir hoffen auf Szeged am Freitag.
Heute die letzte Etappe komplett in Ungarn. Nach Szeged ist es auf der Autostrasse eigentlich nicht so weit, aber der Verkehr ist nicht zum aushalten und außerdem offiziell auch verboten (was uns allerdings weniger gekümmert hätte). So beschließen wir kleine Strassen zu fahren die in unserer Karte dünne graue Striche sind und als teilweise befahrbare Strassen tituliert sind. Leider müssen wir feststellen dass "gänzlich unbefahrbar" oder "befahrbar wenn sie ihr Auto oder Fahrrad schrotten wollen" eine bessere Bezeichnung wäre. Bald wir schließlich nach 2 Stunden wieder auf der großen Strasse rauskommen haben wir lächerliche 15 km geschafft. Das ist auch keine Lösung! Also doch wieder die große Strasse. Nach 10 km Horrorverkehr gibt es eine einigermaßen passable Alternativroute. Mit 110 km ist die Etappe dann doch wieder länger als gedacht. Dafür kommen wir gut im Otto-Herman Kollegium unter, zwar etwas teurer als in Bratislava dafür aber auch deutlich luxuriöser als dort ;). Die Innenstadt beeindruckt uns sehr. Komplett restauriert entkräftet sie mal wieder alle Vorurteile die über Oststädte so kursieren. Später am Abend können wir dann endlich mal wieder richtig weggehen. Wir landen in einem Studentenclub in dem wir viel Spaß haben auch wenn wir mit den ungarischen Hits nicht allzu viel anzufangen wissen.
Eine anstrengende Etappe nach Arad (Ro) steht an, nicht nur weil es schon am frühen morgen sehr heiß ist (wir sind an der Ostgrenze der Zeitzone!), sondern auch weil wir nach knapp 4 h schlafen nicht wirklich fit sind. Auf guten und zur Abwechslung sehr unbefahrenen Strassen geht es Richtung Batonya, der kleinen Grenzstadt auf ungarischer Seite. Trotz der Hitze (es ist sicher über 30 Grad heiß) fahren wir erstaunlicherweise einen 20iger Schnitt. Wir trinken sehr viel doch es ist anscheinend doch nicht genug. Kurz vor der Grenze kommt der große Leistungseinbruch. Besonders ich (Felix) kämpfe auf einmal mit der Hitze. Es geht gar nichts mehr. Das schlimmste ist dann noch das Warten an der Grenze in der prallen Sonne. Zum Glück brauchen wir nicht allzu lange in der Autoschlange zu stehen bevor wir vorbeigewunken werden. Auf die obligatorische Frage: Wohin? antworten wir der Einfachheit halber einfach mit Arad. Wir stellen die Uhren um eine Stunde vor, tauschen unsere Forint in Lei um (es gibt tolle Plastikscheine die nicht zerreißbar sind) und radeln die restlich 30 km nach Arad. Vorbei an Frauen, die Tischdecken und Körbe verkaufen fahren wir in Arad ein. Die Vorstädte sind dreckiger und heruntergekommener als alles was wir auf unserer Reise bis dato gesehen haben, aber die Innenstadt an sich ist tiptop und schön anzuschauen. In der Stadt rumpeln alte Straßenbahnen; teilweise sind es ausrangierte deutsche Trams (aus Ulm) die auch noch die deutsche Reklame tragen. Das finden wir sehr amüsant.
Über einen Bekannten meines Vaters haben wir die Telefonnummer von Lotte und Emil bekommen. Emil ist Architekt und Lotte Ärztin. Sie wohnen nicht weit vom Zentrum entfernt holen uns vom Rathaus ab. Sie sind unglaublich nett, freundlich und hilfsbereit gegenüber uns, dass es uns schon etwas unangenehm ist all ihre Hilfe anzunehmen. Wir werden bekocht und Emil erzählt uns viel über Rumänien. Eigentlich wollten wir abends auf den Campingplatz, doch dann werden wir eingeladen über Nacht zu bleiben. Unglaublich wie gastfreundlich diese Leute sind obwohl sie uns gar nicht kennen!
Abend machen wir noch einen Abendspaziergang durch die warme Nacht und trinken am Strand, dem Ufer der Mures, an dem sich ein Biergarten an den nächsten reiht und unglaublich viel los ist, ein Bier. Nach einem sehr guten Frühstück schauen wir uns ein bisschen die Stadt an. Ich (Felix) bin total fertig. Wahrscheinlich habe ich einen leichten Hitzschlag von gestern. Auf jeden Fall kann ich mich nur langsam durch die Strassen schleppen und mir ist schwindelig.

Arad - Brasov 500km

Nach herzlicher Verabschiedung von Lotte und Emil und nach vielen weiteren gutgemeinten Ratschlägen fahren wir um 18 Uhr (es ist immer noch 30 Grad heiß) Richtung Siria los. Mir geht es jetzt am Abend schon wieder besser und wir sind schnell die 30 km zur kleinen Pension geradelt die uns Emil empfohlen hat. Diese ist zwar voll aber wir dürfen für 100000 Lei (2,50 EUR) auf der Wiese campen. Es gibt sogar eine (outdoor) Dusche. Das freut den verschwitzten Radler.
Es ist sehr heiß und wir sind auch nicht wirklich früh aufgestanden. Die Landschaft in diesem Teil Rumäniens wird immer öder je mehr wir uns die Berge im Karpartenvorland hocharbeiten. Es ist heiß und staubig. Zum Glück sind wir auf einer kleinen Landstrasse so dass wenig Verkehr herrscht. Hier auf dem Land fühlt man sich 50 Jahre zeitversetzt: Wir sehen Ziehbrunnen, viele Pferdefuhrwerke auf die soviel Heu aufgetürmt ist, dass man fast den Wagen nicht mehr sieht und Felder die von Hand bestellt werden. Diese Eindrücke erinnern mich an alte Bauernhofbilder, die ich von bei meiner Oma gesehen habe und aus der Zeit vor dem Krieg stammen. Die Leuten erscheinen uns sehr arm und in den meisten Dörfern gibt es auch kein fließendes Wasser sondern nur Brunnen in denen die Leute das Wasser für den täglichen Bedarf zapfen. Wir fragen uns auch von was die Leute die gerade mal eine oder zwei Kühe hüten eigentlich leben können. Wir übernachten in einem Campingplatz mit sehr rustikalen Einrichtungen (Outdoordusche scheint Standard zu sein) und schlafen dank des nahegelegenen Baches der für Abkühlung der Luft sorgt, sehr gut. Am nächsten Tag geht's früh los und wir sind schneller als gedacht in Brad. Die Stadt ist zwar klein hat aber einen tollen Markt auf dem wir Gemüse und Verpflegung einkaufen. Außerdem essen wir Mici, eine rumänische Hackfleisch-Spezialität ähnlich wie Cevapcici, die allerdings mit Senf gegessen wird. In Valisoara sind wir auf der Passhöhe und von da geht es bergab bis Deva. Ab Deva ist schrecklicher Verkehr; es ist unerträglich laut und die LKWs rasen mit wenigen Zentimetern Abstand an uns vorbei. Auch nach der Abzweigung nach Hunedoara wird es nicht viel besser. In Hunedoara schauen wir uns die Burg an die leider etwas verfallen ist.
Geprägt wird das Stadtbild aber von vielen alten Industrieanlagen die größtenteils nicht mehr in Betrieb sind. Ein rumänischer Deutsche, den wir später treffen erzählt uns dass die Arbeitslosigkeit hier über 50% ist. Nach der Besichtigung der Burg wollen wir nur schnell weg von hier und fahren weiter an den See Teliuc. Der See ist herrlich schön gelegen und weil in der kleinen Anlage mit heruntergekommenen Ferienhäusern kein Wasser zur Verfügung ist, dient er uns auch als Duschersatz. Am nächsten Tag lassen wir uns ein bisschen Zeit und fahren dann zurück auf die große Strasse die von Deva nach Sibiu geht, da es keine Alternativroute gibt. Nach wenigen Kilometern haben wir keine Lust mehr Dieselruß zu inhalieren und Kamikaze-LKW Fahrern auszuweichen und beschließen mit dem Zug zu fahren. Der direkte Zug ist leider abgefahren und wir müssen erst mal 2 Stunden auf einen anderen Zug warten der in unsere Richtung fährt. Das Einladen der Räder ist dann die nächste Herausforderung. Wir schaffen es mit Ach und Krach die Räder vom nicht vorhandenen Bahnsteig in den Zug zu stemmen. Nach einer Stunde müssen wir Umsteigen und nach weiteren 3,5 Stunden Aufenthalt gibt es tatsächlich einen Zug der nach Sibiu fährt. Insgesamt brauchen wir für die 120 km Bahnfahrt 8 Stunden. Erleichtert kommen wir in Sibiu an. Mit all den alten Häusern wirkt die Stadt wie ein Museum. Viele Leute sitzen draußen in Cafes unter ihnen auch viele westliche Touristen. Doch wir müssen noch eine Unterkunft finden.
Wir haben Glück und können im evangelischen Pfarrhaus der sächsischen Gemeinde im Innenhof schlafen (das Gästehaus war voll). Wir treffen Ramona, die hier FSJ macht und Stefan der hier Zivi ist. Wir quatschen nett vor allem über die aussterbende deutsche Minderheit in Siebenbürgen und essen Pizza. Morgens werden wir früh geweckt weil die Handwerker in den Hof müssen. Wir schauen und die Stadt an und fahren dann weiter Richtung Mediasch. Bis Mediasch ist es nicht weit doch ein paar kleinere Anstiege sind zu Überwinden. Nach kurzem Stopp in Mediasch fahren wir weiter Richtung Biertan, in der es die größte Kirchenburg Siebenbürgens gibt. Wir wählen die kleine "weiße" Strasse via Dupus nach Biertan. Bis Dupus ist die Schotterpiste noch ganz ok doch dann wird der Weg immer schlechter und wir können nur noch schieben. Das ist wahnsinnig anstrengend weil es steil bergauf geht und uns läuft die Brühe nur so herunter. Ich schwitze wie noch nie auf dieser Tour, was wohl der Grund dafür ist, dass uns eine Horde Bremsen verfolgt. Nach 1 Stunde schieben sehen wir die die geteerte Strasse Richtung Biertan. Weil wir aber sowieso nicht wissen wo wir in Biertan übernachten sollen, beschließen wir wild zu campen , was in Rumänien fast überall erlaubt ist. Es gibt sogar eine Kuhtränke in der wir uns waschen können. Morgens bauen wir das Zelt ab und rollen nach Biertan, wo wir die mächtige Burg anschauen. 35 km entfernt schauen wir uns eine weitere alte deutsche Stadt an und fahren dann noch weiter bis Homorod, wo es auch eine alte Kirchenburg gibt, was immer ein Zeichen dafür ist dass es ein altes deutsches Dorf ist in dem mit etwas Glück noch ein paar alte deutsche leben und in dem man im Pfarrhaus übernachten kann. Wir sind die einigen im Pfarrhaus und kochen uns einen riesigen Berg Spaghetti was uns wie der pure Luxus vorkommt.
Morgens nehmen wir uns noch Zeit und schauen die Kirchenburg an. Herr Thomer einer der letzten 15 Siebenbürgen-Sachsen des Ortes und mit 76 Jahren der zweitjüngste zeigt uns seine Burg und erzählt viel von der Geschichte der Sachsen in Rumänien. Es ist sehr bewegend ihm zuzuhören und auch etwas traurig wenn man bedenkt dass in wenigen Jahren eine fast 1000 Jahre alte Minderheit hier aussterben wird. Mittags fahren wir dann von Homorod los und kommen schnell nach Brasov dass am Fuß der Karpaten gelegen ist. Obwohl wir reserviert haben ist das Hostel und wir müssen auf eine nicht ganz billige (25 Dollar zusammen) Privatunterkunft ausweichen. Immerhin gibt es mal wieder richtig heißes Wasser zum Duschen.

Brasov - Varna 565km

Ruhetag in Brasov Wir kaufen zu essen ein und frühstücken gemütlich im Park von Brasov. Dann schauen wir uns die Stadt an und fahren mit der Seilbahn auf die Tampa Zinne. Von dort laufen wir wieder in die Stdat hinunter. Später der Schock im Internetcafe: Wir erfahren im Fernradlerforum dass der Grenzübergang, der bei uns in der Karte im Donaudelta eingezeichnet ist gar nicht existiert oder genauer gesagt kein Internationaler Grenzübergang ist, sondern nur für Locals, d.h. nur für Rumänen oder Ukrainer ist. Dies bestätigt uns dann auch der rumänische Radclub, den wir kontaktieren. Damit ist unsere eigentlich Streckenplanung zunichte.
Wir überlegen verschiedene Varianten über Moldawien für das wir aber kein Visa haben oder doch ganz in den Norden von Rumänien wo es einen internationalen Übergang gibt. Schließlich finden wir im Internet dass es eine Fähre von Varna (Bulgarien) nach Odessa gibt. Dies scheint uns die sicherste Alternative zu sein. Eine Fahre von Constanza nach Odessa können wir nicht ausfindig machen, und so entschließen wir uns nach Varna zu fahren.
Von Brasov fahren wir noch ein Stück an den Karpaten entlang, dann biegen wir nach S-O und die Bergkette ist direkt vor uns. Zum Glück sind die Karpaten an dieser stelle nicht mehr so hoch und wir fahren nur zwei kleinere Pässe. Die Landschaft ist fantastisch und in der Höhe ist es auch kühler als unten in der Ebene. Nur der Wind der uns mal wieder den ganzen Tag ins Gesicht bläst kostet viel Kraft. Nach einer Übernachtung in einem ein Stern Hotel aus alten Zeiten mit Zimmern in eleganten braun in braun Tönen fahren wir am nächsten Tag zunächst vorwiegend bergab. In Buzau finden wir heraus dass die Fähre von Varna Samstag und Donnerstag fährt und wir genau am Samstag da sein können. Hier entscheiden wir uns endgültig nach Bulgarien zu fahren. Nachdem wir die Karpaten hinter uns gelassen haben ist die Landschaft wieder sehr karg und trocken und die vielen Ziehbrunnen an denen Hirten mühsam ihre Herde tränken (ratet mal wie viele Eimer so eine Kuh mal kurz in sich hineinsaufen kann und wie lange dann der arme Hirte Eimer hoch und runter lassen muss auch wenn seine Herde nur 25 Kühe hat!).
Los gehts! Aus Mangel an Uebernachtungmoeglichkeiten schlafen wir am Feldrand. Der Feldweg ist aber überraschender weise auch in der Dämmerung noch recht stark befahren. Es ist schon dunkel als ein Bauer mit seinem Fuhrwerk an uns vorbei will. Ich glaube er hatte uns noch gar nicht gesehen als sein Pferd scheut, sich aufbäumt, umdreht und losstürmt. Der Wagen poltert dabei nur so über die Schlaglöcher. Nur mit Mühe und viel gutem zureden bekommt der Bauer das Pferd wieder in den Griff. Als er an uns endlich vorbei ist, steigt er aus und kommt auf uns zu. Uns ist etwas mulmig und wir wissen nicht so recht wie wir die Situation entschärfen sollen. Eine Axt hat er auch noch in der Hand. Der Bauer ist dann aber als er sich von unserer Harmlosigkeit überzeugt hat sehr freundlich. Genauso wie wir Angst vor ihm hatten, hatte er auch Angst vor uns und nachdem das beiden Seiten klar geworden ist entspannt sich die Situation.
Am nächsten Morgen kommen wir wieder schnell vorwärts, auch weil uns heute kein Gegenwind quält. In Harsova kommen wir wieder an die Donau. Hier haben wir riesiges Glück als uns beim Einkaufen eine Horde Kinder und Jugendliche trifft. Sie umlagern uns und wollen alles ausprobieren. Einer von ihnen spricht gut englisch und er hilft uns die Notwendigen Einkäufe zu erledigen. Sie beratschlagen dabei viel wo man am besten was einkaufen kann. Es dauert dann eine ganze Weile bis wir immer von einer Horde Kinder begleitet alles eingekauft haben was wir für unser Abendessen brauchen. Da es keinen Campingplatz gibt schlagen sie vor uns mit dem Ruderboot auf die Donauinsel zu fahren, auf der wir in Ruhe campen können. Was für ein Angebot! Wir willigen sofort ein und in zwei Fuhren werden unsere Sachen und unsere Räder über die Donau gerudert. Die Mücken sind dort zwar eine riesige Plage aber nachdem wir ein Feuer angemacht haben wird es besser. Wir essen und liegen dann relaxt am Strand und schauen in den Sternenhimmel. Wir schrecken morgens hoch als uns der Junge mit dem Boot vor unserem Zelt steht. Wir schauen verschlafen aus dem Zelt. Die Sonne geht gerade auf und es ist 5.45 Uhr. Wir hätten gerne noch 2 Stunden geschlafen, doch das scheint nicht drin zu sein. Wahrscheinlich braucht sein Vater das Boot. Nach schnellem Packen und einem kleinen Frühstück geht es los. Die Strecke nach Constanza ist hügelig und damit anstrengender als gedacht.
Wir machen öfters Rast wofür sich in Rumänien immer die gut ausgebauten PETROM Tankstellen anbieten, da es hier wahre "Luxusklos" gibt die man sonst nirgends findet. 10 km vor Constanza sehen wir endlich das Schwarze Meer. Wir kommen ins Schwärmen und sind total happy dass wir es soweit schon geschafft haben. In Gedanken sind wir schon im Meer baden als bei Patrick eine Speiche reist. Die erste Panne nach fast 2500 km! Zum Glück ist alles schnell repariert und beunruhigt nur dass bei Patrick am Hinterrad eine ganze Reihe von Speichen in einem äußerst schlecht zustand ist. Wir beschließen spätestens in Odessa uns darum zu kümmern. Wir schauen uns etwas die Stadt an und fahren dann noch weiter nach Euphorie an den Campingplatz.
Den nächsten Morgen verbringen wir am Meer. Die Strände sind so voll wie ich es noch nie gesehen habe. Uns ist das egal wir wollen ja nicht hier Urlaub machen sondern nur einen halben Tag ausruhen und im Meer baden. Von Euphorie geht es dann weiter Richtung Grenze. An der Grenze müssen wir 3 Stunden warten obwohl gerade mal 5 Autos vor uns sind. Ein Türke der deutsch spricht und Autos von Deutschland in die Türkei fährt und von der Preisdifferenz lebt erzählt uns dass das völlig normal ist. Uns kostet es doch den letzten Nerv weil wir sowieso schon etwas später dran sind als geplant, nachdem auch bei mir eine Speiche gebrochen ist. Die Grenzer scheinen eigentlich überhaupt nichts anderes zu machen als beschäftigt zu wirken. Irgendwann in der Dämmerung sind wir über der Grenze und wollen noch 20 km bis Sabla fahren. Dort kommen wir im dunkeln an und haben mal wieder mehr Glück als Verstand als wir in einer Bar in der wir nach einer Zeltmöglichkeit fragen Doro treffen, die nicht nur recht gut deutsch spricht sondern auch ein Zimmer anzubieten hat.
Wir übernachten günstig bei ihr und bekommen morgens ein leckeres Frühstück unter anderem mit selbst gemachtem Honig von dem wir noch 2 Gläser mitbekommen. So schaffen wir auch gut die letzten 70 km bis Varna. Wir haben noch etwas Zeit bis abends um 23 Uhr die Fahre nach Odessa geht. Ehrlich gesagt fährt die Fähre erst um halb zwei in der Nacht ab, so dass wir lockere drei Stunden am Passagierhafen warten, aber ans Warten werden
wir uns noch gewöhnen....

Durch die Ukraine: von Odessa nach Feodosia

Los gehts! Etwas gestresst und müde erreichen wir nach 10 Stunden Fahrt Odessa. Nach einer kleinen Unstimmigkeit mit den Grenzbeamten über unser Visa dürfen wir durch eine Spende von 20$ in die Ukraine einreisen!
Dafür haben wir in Odessa Glück und finden im Hotel Passage ein für unsere Verhältnisse luxuriöses Zimmer für knapp über 20 EUR die Nacht. Odessa ist sehr schön, die Innenstadt wurde komplett renoviert und ist absolut sehenswert. Die Stadt selbst wirkt modern, ist sehr lebendig und aktiv. Wir nutzen die Zeit um unsere Räder auf Vordermann zu bringen und stürzen uns abends ins Nachtleben von Odessa. Der “Arkadia-Beach” ist das Vergnügungszentrum von Odessa. Ein Club ist neben dem anderen, dank der warmen Temperaturen natürlich alles Openair, wovon man in Deutschland nur träumen kann... Alles wirkt etwas kitschig und künstlich, aber wen stört das schon, auf Mallorca oder Ibiza ist das auch nicht anders. Die Frauen sind erfreulicherweise ausnahmslos schlank und auffallend elegant gekleidet. Fremdsprachen beherrschen sie zu unserem Leidwesen hingegen selten... Ein weiterer Pluspunkt von Odessa ist die Lage am Schwarzen Meer, so dass man mit dem Fahrrad zum Strand radeln kann. Alles in allem gefällt uns Odessa so gut, dass wir unseren Aufenthalt auf drei Tage ausdehnen.
Weiter geht es Richtung in Krim. In Cherson flüchten wir vor einem Platzregen (es regnet erstaunlicherweise im Schnitt mindestens alle zwei Tage und dieser Rhythmus bleibt uns auf der ganzen Ukraine erhalten) unter einen Hausvorsprung. Im Inneren des Hauses feiern junge Chersoner Geburtstag. Wie selbstverständlich werden wir eingeladen mitzufeiern. Das bedeutet nach guter russischer Tradition viel Wodka mit Butterbrot. Tatsächlich heißen belegte Brote auf Russisch “Buterbrot” und werden nach jedem Wodka gegessen. Der Abend wird sehr, sehr lustig und einige Flaschen gehen drauf. Als sich die Fete zu Ende neigt, werden wir mit den anderen eingeladen zu Maxim nach Hause. Wir können es nicht fassen, soviel Gastfreundschaft zu erfahren. Der nächste Morgen beginnt für alle leicht verkatert, aber mit einem ordentlichen Omelett. Wir tauschen zum Abschied fleißig Adressen aus und ziehen weiter.
Kurz vor Armjansk sind wir an der Grenze zur Krim. Abends finden wir eine schöne, verlassene Bucht, die zum Baden einlädt. Begeistert reißen wir uns die verschwitzten Klamotten vom Leib und stürmen ins Wasser. Leider bleibt das Wasser auch nach 100 Metern nur knietief und wir stehen ziemlich belämmert in der Bucht. Super.... Aber die Gegend ist schön und wir schlagen das Zelt auf. Leider sind auch ganze Heerscharen von Mücken von diesem Fleckchen angetan und stürzen sich gnadenlos auf uns. Da hilft nur eins: Trotz der sommerlichen Temperaturen lange Kleidung inklusive Mütze und Regenjacke!
In Sewastopol wimmelt es von legendären Helden wie uns auf einer Hafentour mehrmals und lautstark auf Russisch versichert wird. Zur Anerkennung wurden allen Helden Denkmäler gesetzt, so dass an jeder Ecke eines zu besichtigen ist. Aber nicht nur die Denkmäler auch der Hafen mit einer Vielzahl von Schiffen und vor allem Kriegsschiffen ist beeindruckend. Als wir nach Jalta weiterreisen wollen, bekommt Felix leider irgendeine Magengeschichte und gute russische Medikamente. So splitten wir die Etappe nach Jalta in zwei Tage auf. Ab Sewastopol wird es sowieso sehr bergig, es geht ständig hoch und runter, was bei der schwülen Hitze echt wahnsinnig anstrengend ist. Jalta selbst liegt zwar herrlich inmitten von Bergen, doch die Stadt wurde (und wird) leider so verbaut, dass sie nicht als schön zu bezeichnen ist. Zudem ist sie von Touristen nur so überlaufen und der mickrige Strand bietet mehr schlecht als recht die Möglichkeit in dreckigem Wasser zu baden. Positiv ist, dass wir privat bei Oma Mizi untergebracht sind. Erst mal kostet uns das nur 10 EUR am Tag und zweitens bekommt man einen Einblick wie die Menschen hier leben. Wir besichtigen von Jalta aus noch eine kleine, kitschige Burg (Schwalbennest), das aus irgendeinem Grund Wahrzeichen der Südküste sein soll. Beeindruckender ist da der Livadia-Palast in dem die Konferenz von Jalta 1944 stattfand. Neben den Konferenzsaal sind etliche Fotos von Churchill, Roosevelt und Stalin zu sehen.
Von Jalta aus geht es genauso erbarmungslos bergig weiter wie davor. Entlang der Strasse gibt es weder Tunnel noch Brücken, so dass der Weg dem natürlichen Verlauf folgen muss. Typischerweise heißt das: 4 bis 5 Kilometer bergauf im Schneckentempo mit den schweren Rädern, rasante Abfahrt und das gleiche noch mal und noch mal... Aber die Landschaft ist wunderschön und entschädigt für die Strapazen. Eine kleine Anmerkung zu (den wenigen) Campingplätzen in der Ukraine: Meist sind sie hoffnungslos überfüllt, “Toilletenanlagen” sind eher einfach angelegt. Man sitzt nebeneinander durch halbhohle Wände getrennt, versucht nicht zu atmen (beliebte Alternative: Rauchen) und das Plumpsklo schnellstmöglich zu verlassen. Allerdings ist es wesentlich geselliger als auf isolierten deutschen Klos üblich, die doch mehr an kleine Zellen erinnern... Vielleicht ist diese Geselligkeit auch der wahre Grund warum es die russisch-ukrainischen Massen auf die Campingplätze zieht: Alle leben in einer Art Community und teilen das gleiche Schicksal ;-))) Kaum haben wir die Berge hinter uns gelassen (von denen zumindest ich, Patrick, dei Schnauze am Ende voll hatte) pfeift uns der Wind ordentlich entgegen und wir müssen wieder kräftig in die Pedale treten. Über Feodosia erreichen wir schließlich die östlichste Stadt der Krim Kertsch. Obwohl hier wesentlich weniger Touristen als entlang der Südküste sind, ist auch Kertsch sehr schön renoviert und bietet einige Sehenswürdigkeiten. Leider haben wir keine Zeit und machen uns auf den Weg zur Fähre und damit nach Russland.

Durch die Ukraine: von Odessa nach Feodosia: 585 km Fahrrad und Busfahrt von Krasnodar nach Elista

Wir fahren mit dem Boot über die Meerenge zwischen Schwarzem Meer und Asovschen Meer. Die Morgensonne scheint von einem tiefblauen Himmel aber es weht ein stürmischer Ostwind. Nach kurzem Anstehen sind wir auf der russischen Seite. Zollformalitäten und Passkontrolle geht erstaunlich unproblematisch. Vielleicht liegt es auch daran dass an dieser Stelle einige Fernradler aus Westeuropa nach Russland übersetzten und damit die Skepsis und das Erstaunen gegenüber Radlern etwas nachgelassen hat.
Eigentlich wollen wir in 2 Tagen in Krasnodar sein um rechtzeitig unser Visa registrieren zu können, doch der Wind ist so stark dass wir fast nicht vorwärts kommen. Wir fahren manchmal nur mit 12 km/h und haben Mühe die Räder auf der Strasse zu halten weil kräftige Böen an unseren Vorderrädern rütteln. Nach 60 km sind wir am Ende unserer Kräfte und beschließen in 3 Tagen nach Krasnodar zu fahren und jetzt erst mal am Asovschen Meer zu campen. Wir kaufen noch einen großen Sack Pilmeni (eine Art Tortellini oder Maultaschen) und machen uns auf ans Meer. Das Dörfchen durch das wir fahren ist sehr schön. Besonders die bunten Holzhäuschen bei denen die Giebel mit Schnitzereien verziert sind. Vor den Gartentüren sitzen die obligatorischen Omis mit Kopftüchern und verkaufen was der Garten so her gibt, allerlei Gemüse und Obst, manchmal noch Honig oder Nüsse.
Am Meer fangen wir gerade an zu kochen als wir von einer Familie die ein Stückchen weiter campt angesprochen werden, doch bei ihnen zu sitzen und zusammen zu kochen. Wir haben einen riesigen Hunger und hätten unsere Pilmeni lieber viel schneller auf dem Benzinkocher gekocht als auf dem Feuer bei der Familie, doch einmal niedergelassen gibt es kein Zurück mehr. Dafür wird Speck gebrutzelt, und wir unterhalten uns lustig mal wieder mehr mit Händen und Füßen als sprechenderweise. Für mich wird es sowieso einer der bewegensten Abende in Russland. Wir trinken mit dem Vater und der Mutter Vodka und haben Spaß mit den drei Kindern im Alter zwischen 5 und 12 Jahren. Sie finden alles toll, wollen mit den Rädern fahren und ins Zelt krabbeln. Ich bastele Luftballonfiguren worüber sich mal wieder alle freuen auch wenn ich nur einen Pudel und eine Blume machen kann. Die Familie ist eigentlich sehr arm und außer dem Speck gibt es nur Nudeln mit Butter und eine einzige Dose Fisch. Wir verteilen kräftig von unseren Pilmeni von denen wir sowieso viel zu viele haben. Der Abend wird sehr lang und sehr lustig. Irgendwann krabbeln wir in unser Zelt und die 5 koepfige Familie in ihren Lada. Für ein Zelt haben sie wohl kein Geld. Wir fragen uns wie man da eigentlich zu 5 überhaupt schlafen kann, aber die Russen scheinen da sehr genügsam zu sein.
Am nächsten Tag ist der Wind immer noch da wenn auch etwas schwächer als am Abend davor. Wir springen noch ins Meer und schauen dann dass wir schnell loskommen. Nach herzlicher Verabschiedung fahren wir los. Bis Mittags kämpfen wir weiter mit dem Wind. Später gegen Abend läst er endlich nach und wir kommen besser vorwärts. Bei einer Tankstelle essen wir in einem Imbiss. Das Essen ist sehr lecker und wir staunen umso mehr als auf der Rechnung nur die Cola die wir getrunken haben auftaucht. Der Besitzer hat uns eingeladen obwohl wir gerade mal ein paar Minuten mit ihm geredet haben! Mit vollem Bauch radeln wir weiter.
Los gehts! Es wird schon dunkel aber wir wollen mal wieder noch etwas weiter fahren. Ivanovskaja ist unser Ziel für heute Abend. Wir sind gerade 10 km hinter Slavansk da kommt uns ein Rennradler entgegen. Sergei ist um die 20 und spricht nur sehr wenig englisch (mit unseren Russischkenntnissen ist es auch nicht weit her) weshalb die Verständigung schwer ist. Er lädt uns aber ein zu sich nach Hause zu kommen um dort zu übernachten. Auch wenn das ein Umweg für uns ist weil wir wieder zurückradeln müssen willigen wir dankend ein, müssen wir uns doch um die Übernachtung keine Gedanken machen! Sergei ist ein Radfreak und wohnt zusammen mit einem notorisch besoffenen und herumschreienden Typen der im Erdgeschoss wohnt und mit dem sich Sergei die Küche und das Bad teilt. Sergei ist dieser Typ auch etwas unangenehm und er ist die ganze Zeit damit beschäftigt ihn wieder die Treppe hinunterzujagen. Meist mit wenig Erfolg. Leider. Dafür ist Sergei umso netter. Nachdem er von unserer Visaregistrierung hört fängt er an herumzutelefonieren und bekommt auch ein Hotel heraus in dem das Krasnodar gemacht werden kann. Wir schlafen in Sergeis Bett, doch mal wieder quälen uns Mücken obwohl wir ja wirklich schon einiges gewohnt sind.
Morgens staunen wir nicht schlecht, als uns Sergei eröffnet, dass er mit uns nach Krasnodar radelt. Anscheinend hat er sich einen Tag extra dafür frei genommen. Außerdem fährt noch ein Freund von ihm mit. Jevgeni ist um die 40 und muss wohl mal, nach dem was er erzählt ein ganz guter Radler gewesen sein. Mit den beiden Zugpferden vorne weg, fahren wir im Windschatten mit 22 Schnitt die 85 km nach Krasnodar. Wir machen auch fast keine Pausen, weil in Rennradlermanier auf dem Fahrrad gegessen wird. 2 Mal spurtet Jevgeni weg und kommt nach eine Weile mit Bananen und Schokoriegeln beladen wieder an uns heran gefahren, die dann förmlich in uns hineingestopft werden.
In Krasnodar bringen sie uns noch bis zum Hotel und handeln ein günstiges Zimmer für uns aus, bevor sie sich auf den 85 km langen Rückweg machen; mit dem Rad natürlich!
Abends haben wir Zeit uns ein bisschen die Stadt anzuschauen. Die Stadt wirkt sehr westlich und reich; nur ein Internetcafe können wir leider nicht aufspüren. Weil wir schon etwas knapp in der Zeit liegen wollen wir mit der Bahn nach Elista fahren. Wir stellen aber fest dass es leider keine Bahnverbindung nach Elista gibt. Es fahren aber Busse. Mit Sack und Pack stehen wir am nächsten Morgen in Krasnodar am Busbahnhof. Unsere Fahrradtaschen haben wir in riesige karierte Plastikkoffer gestopft, die hier ein bewährter Kofferersatz sind und in allen erdenklichen Groessen zu haben sind. Leider müssen wir feststellen dass für zwei Busse am Vormittag und Nachmittag keine Tickets verfügbar sind. So bleibt uns nur der Bus um 19 Uhr, der über Nacht nach Elista fährt. Die Zeit nutzen wir um Tagebuch zu schreiben und essen einzukaufen. Irgendwann nach 7 Stunden Warterei fährt der Bus ein. Und auch dieser Bus ist schon hoffnungslos überladen als er eintrifft. Die Ticketdame schüttelt nur mit dem Kopf als sie unsere Räder und 4 riesige Taschen sieht. Doch der Busfahrer ist hilfsbereit und scheint schon andere Situationen gemeistert zu haben. Mein Fahrrad verschwindet im Kasten in dem auch das Reserverad untergebracht wird. Das andere kommt in das Innere des Busses und blockiert dort die hintere Eingangstüre. Wir sind von der anstrengenden Verladeaktion klitschnassgeschwitzt, doch heilfroh in dem klapprigen Ikarusbus zu sitzen. An viel Schlaf ist auch nicht zu denken!
Morgens um 5 Uhr kommen wir in Elista an und unter den Blicken der ersten Reisenden am Busbahnhof bauen wir unsere Fahrräder zusammen. Die meisten Leute hier haben auf einmal sehr asiatische Gesichter, was uns bewusst macht wie nah wir schon Kasachstan gekommen sind.
In der Morgenkühle radeln wir los. Es hat die ganze Nacht gewittert und auch als wir aus Elista hinausfahren und damit 320 km Steppe vor uns liegen sind wir eher am frösteln als am Schwitzen. Doch das ändert sich rasch und als sich die Sonne durch die Wolken gekämpft hat wird es sehr heiß und die Strasse ist schnell trocken. Die Vegetation nimmt rasch ab und schon bald gibt es nichts außer trockenes Grasland. Ab und an gibt es einen Busch zu bestaunen. Ab Mittag hat die Sonne komplett die Oberhand gewonnen und es beginnt ein heißluftartiger Wind aus Osten zu wehen der uns das Radeln mal wieder sehr schwer macht. Nichts geht vorwärts. Wir radeln durch Einöde und sind froh genug Wasser gekauft zu haben auch wenn es in unseren Trinkflaschen um die 50 Grad hat. An Pause braucht man gar nicht wirklich denken. Kein Schatten weit und breit. Wir schwitzen literweise doch die Haut ist unangenehm trocken weil alles sofort wieder trocknet. Wir haben Salzkrusten im Gesicht als endlich eine schattenspendendes Kriegsdenkmal kommt, das hier in der Wüste irgendwie surreal wirkt. Für uns ist es schwer vorstellbar dass es hier in der Wüste schwere Schlachten zwischen der Roten Armee und den Deutschen gab. Den Soldaten muss das alles sehr sinnlos vorgekommen sein. Wir rollen unsere Isomatten aus und schlafen ein paar Stunden. Am Nachmittag geht es weiter doch es ist immer noch heiß. An einem kleinen Dorf kaufen wir noch ein und stellen fest dass wir nicht mehr viele Rubel haben weil wir vergessen haben in Elista Geld abzuheben. Viel mehr außer Fischdosen, Brot, Wasser und Alkohol gibt es in dem einzigen Laden aber sowieso nicht zu kaufen.
Wir Zelten mitten in der Steppe ein paar hundert Meter neben der Strasse und erleben einen tollen Sonneuntergang. Ganz Mückenfrei ist es leider auch hier nicht. Unglaublich wo es diese Biester überall gibt!
Auch der neachste Steppentag wird sehr hart. Immerhin hat sich das frühe Aufstehen gelohnt und wir können in der Kühle (weniger als 30 Grad) einige Stunden fahren. Mittags ist es wieder so unglaublich heiß und windig dass gar nichts mehr geht. Wir machen lange Mittagspausen (Juhu Fischdosen mit vielen Fischköpfen und Fischaugen drin) und fahren in der Dämmerung weiter. Wir fahren bis in die Nacht bauen dann das Zelt schnell auf um nach einigen Stunden schlaf gleich um 4 Uhr wieder aufzustehen. Wir erleben den tollsten Sonnenaufgang den wir bis jetzt gesehen haben (ok viele waren es ja auch noch nicht, aber trotzdem). Astrachan ist auch nicht mehr so weit. Wir sehen auch die ersten Kamelherden. Es werden sicher nicht die Letzten sein! An einer Polizeikontrolle werden wir angehalten doch unsere Befürchtung dass wir dumme Fragen beantworten müssen werden nicht erfüllt. Die Jungs mit ihren Kalschnikovs wollen nur mal mit unseren Rädern fahren, was sie auch mehr oder weniger schaffen. Zum Abschied bekommen wir noch eine Melone geschenkt. Einer kann sogar ein bisschen deutsch. Leider nur so Sätze wie: Mein Vater ist Traktorfahrer auf einer Kolchose und ähnliches. Das ist natürlich wenig hilfreich. Da könnten wir glatt noch einen netten Satz anbringen der in unserem russischen deutsch-russischen Wörterbuch steht, das wir von zwei Fernradlern aus Bitterfeld bekommen haben die wir in der Nahe von Krasnodar getroffen haben (Grüße an euch, wo seid ihr mittlerweile?) und die auf dem Weg in die Ukraine waren: Wollen wir morgen früh aufstehen und in den Wald Beeren sammeln gehen? Was zum Teufel soll man mit so einem Satz in Deutschland bitte anfangen????
Nach dem amüsanten Stop nähern wir uns schnell Astrachhan und die Vegetation nimmt schnell zu. Astrachhan ist groß und wir radeln Noch einmal fast 20 km bis wir im Zentrum sind. Im Hotel Lotos direkt an der Wolga kommen wir unter. Das Personal ist größtenteils sehr unfreundlich und die Zimmer recht mies. Aber was soll man machen, Auswahl haben wir keine. Wir treffen Marcel, Dunia, Jan und Bettina aus der Schweiz die auch mit dem Fahrrad unterwegs sind. Jan und Bettinas Radbericht könnt ihr unter www.cyclec.ch lesen.
So jetzt fährt bald unser zu nach Kasachstan und ich habe keine Zeit mehr über Astrachhan zu schreiben. Hoffentlich kommt der nächste Bericht aus Usbekistan; wir wissen noch nicht genau ob es da wirklich einen Zug gibt der uns irgendwo in der Nähe von Nukus rauslassen kann! Morgen Abend werden wir in der Kasachischen Wüste sitzen.